Ein Langstock/Blindenstock ist ein praktisches Hilfsmittel, das blinde Menschen mobil macht und vor allem Sicherheit und Orientierung bietet.
Hier liest Du allgemeine Informationen, wie Du einen Blindenstock kaufen kannst, wer einen Anspruch auf eine Kostenerstattung von der Krankenkasse hat und welche Arten es gibt.
Inhalt:
- Was ist ein Blindenstock?
- Blindenstock kaufen – darauf solltest Du achten
- Schritt für Schritt: Blindenstock beantragen, um ihn kostenlos zu bekommen
- Wie lerne ich, den Blindenstock richtig zu verwenden?
Was ist ein Blindenstock?
Ein Blindenstock ist das wichtigste Tastwerkzeug, für Menschen mit Sehbehinderung, um sich zu orientieren. Mit ihm kann eine blinde Person, eigenständig den Boden vor ihren Füßen abtasten. Bordsteinkanten, Schlaglöcher oder andere Hindernisse werden so frühzeitig erkannt, wodurch das Risiko von Stürzen stark reduziert wird.
Dank des Hilfsmittels ist es möglich sich selbst an unbekannten Orten fortzubewegen, sodass eine Person mit Sehbeeinträchtigung mobiler ist und mehr am Leben teilnehmen kann.
· Für jeden Tag, der Klassiker mit Kugel: Damit Du Dich leichter im Alltag orientieren kannst, ist das Langstockmodell mit Kugel ideal. Die Kugel gleitet über den Boden, sodass Du Unebenheiten wie ein Schlagloch wahrnimmst und Dich somit sicher fortbewegen kannst ohne zu stolpern. Und weil er weiß und reflektierend ist, erkennen Dich andere Menschen.
· Für eine bessere räumliche Orientierung: Mit dem etwas längeren Orientierungsstock kannst Du mit der passenden Technik, die Du im O&M lernst, ein Gefühl für den Raum bekommen. Du kannst erkennen, ob ein Weg frei ist, wo eine Tür beginnt oder wo eine Wand endet, damit Du Dich selbständig zurechtfindest.
· Damit andere Dich leichter wahrnehmen: Der kurze Signalstock, wird gerne begleitend zum Blindenhund geführt und gibt anderen Menschen zu erkennen, dass eine Blindheit oder Sehbehinderung vorliegt. Da andere Menschen Dich besser wahrnehmen, können sie bewusster auf Dich achten, Rücksicht nehmen oder Dich unterstützen.
· Für mehr Stabilität beim Gehen: Wenn Du unsicher auf den Beinen bist oder zwischendurch Halt brauchst, unterstützt Dich der Stützstock. Er verfügt nicht über eine Kugel, sondern über eine rutschfeste Spitze aus Gummi, auf die Du Dich abstützen kannst.
· Klappbar oder zum Auseinanderziehen, damit der Blindenstock nicht im Weg ist: Wenn Du länger an einem Tisch sitzt, wie beispielsweise an der Uni, am Arbeitsplatz, in der Bahn oder im Restaurant, ist der faltbare Blindenstock praktisch, da er leichter zu verstauen ist und dann nicht im Weg steht.
· Mit moderner Technik für noch mehr Orientierung: Der beliebte Blindenstock mit Kugel hat den Nachteil, dass Hindernisse, die sich nicht direkt am Boden befinden, schwierig zu erkennen sind. Blindenstöcke mit Sensoren, Lasern oder Ultraschall können Dir dank moderner Technik eine noch bessere Orientierung, mehr Sicherheit und Selbstständigkeit geben.
Blindenstock kaufen – darauf solltest Du achten
Er muss genau zu Dir passen. Ein Besuch eines Fachgeschäfts (z. B. eines Sanitätshauses), das den Stock auf Deine Bedürfnisse anpasst, ist daher sinnvoll. Ebenfalls ist es ratsam, die verschiedenen Arten zu testen, um herauszufinden, ob Du mit einem Blindenstock mit Kugel besser zurechtkommst, als mit einem Modell, das über Sensoren verfügt.
Weiterhin besteht das Hilfsmittel idealerweise aus einem stabilen und leichten Material wie Aluminium, damit es nicht allzu anstrengend ist ihn zu benutzen. Praktisch ist zudem ein ergonomischer Griff mit Schlaufe, der gut in der Hand liegt.
Schritt für Schritt: Blindenstock beantragen, um ihn kostenlos zu bekommen
Ein Langstock/Blindenstock kann jeder im Handel kaufen. Einfache Modelle sind für circa 30 € erhältlich und Hightech-Varianten mit Sensoren und Smartphone-Anbindung kosten einige hundert bis tausend Euro.
Langstöcke gehören zur Erstausstattung für blinde oder hochgradig sehbehinderte Personen, weshalb sie von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Bei Privatversicherten werden je nach Vereinbarung nicht alle Kosten übernommen.
So bekommst Du ihn (fast) kostenlos:
1. Notwendigkeit feststellen: Du benötigst eine ärztliche Verordnung („Bescheinigung“), dass eine Blindheit oder eine hochgradige Sehbehinderung vorliegt.
2. Bei der Krankenkasse beantragen: Mit der Verordnung kannst Du einen Antrag auf Kostenübernahme bei Deiner Krankenkasse stellen. Der zu zahlende Eigenanteil beträgt 10 €.
3. Dein Modell abholen: Blindenstöcke sind Sachleistungen, die im Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) zu finden sind. Die gesetzliche Grundlage, welche Bedeutung das Hilfsmittelverzeichnis hat, bildet der § 139 im SGB V. Du musst wissen: Die Krankenkasse zahlt in der Regel ein Standardmodell und stellt es über ein Sanitätshaus oder einen Vertragspartner zur Verfügung. Extrawünsche oder eine freie Wahl des Herstellers sind meist mit Zuzahlungen verbunden.
Wie lerne ich, den Blindenstock richtig zu verwenden?
Beim Schulungsprogramm, dem Orientierungs- und Mobilitätstraining, lernst Du als blinde oder sehbehinderte Person, mit welcher Technik Du den Blindenstock richtig vor Dir herbewegst, um Hindernisse wie Stufen, Bäume oder Parkbänke zu erkennen.
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